Kategorie: Pressemitteilung

  • Pressemitteilung: Kritik an Podiumsdiskussionen

    Bundestagskandidierende sollten nicht mit extrem rechten AfD-Kandidaten diskutieren

    Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl sind im Landkreis Diepholz neben weiteren Veranstaltungen auch folgende Podiumsdiskussionen geplant: Zunächst durch das Landvolk Diepholz am 20. Januar in Sulingen und kurz darauf durch die Graf-Friedrich-Schule am 23. Januar in Diepholz. Zu beiden Debatten laden die Veranstaltenden auch Andreas-Dieter Iloff, den Bundestagskandidaten der AfD für den Wahlkreis Diepholz-Nienburg I, ein. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilt das in der Region aktive Netzwerk „Wir sind mehr! – Bündnis im Landkreis Diepholz“ diese Entscheidung aufs Schärfste.

    Das Bündnis erinnert daran, dass Andreas Iloff seit Jahrzehnten in der extrem rechten Szene aktiv ist. So berichteten seit gut 10 Jahren die taz, Blick nach Rechts und die Regionalmedien ausführlich über die Hintergründe der Persona Iloff und stellten völkisches und faschistisches Gedankengut fest. Demnach bezeichnete sich Andreas-Dieter Iloff noch 2014 als Gemeinschaftssprecher des rechtsextremen Ordens „Deutscher Bund“. Diese Organisation arbeite an einer Neugründung des Deutschen Reichs und sei zur Reichsbürgerbewegung zu zählen. Seit Ende der Neunziger wurde der „Deutsche Bund“ mehrmals in den Berichten der Verfassungsschutzbehörden aufgeführt, ebenso wie der verwandte Verein „Freundeskreis Deutschland“, dessen Vorsitz Andreas-Dieter Iloff innehielt. Weitere aktuelle und inhaltlich belegte Informationen veröffentlicht das Bündnis regelmäßig auf seinen Social-Media-Kanälen.

    Das Bündnis kritisiert die Teilnahme der Kandidierenden von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Freie Wähler, Die Linke und FDP an den Diskussionsveranstaltungen unter dem Grundsatz: „Mit überzeugten Faschisten kann man nicht diskutieren!“

    Weiter erklärt das Bündnis, dass es keine Diskussionsgrundlage mit gefestigten extrem rechten Positionen geben kann, die auf eine Abschaffung unserer Demokratie hinwirken und ihr menschenfeindliches Denken auch in Taten umsetzen wollen. Durch die Teilnahme der Kandidierenden der demokratischen Parteien werde auch Antidemokraten eine Bühne geboten und die sogenannte „Brandmauer“ gegen Rechts massiv untergraben, was einem Tabubruch gleichkomme.

    Eine wehrhafte Demokratie dürfe aber schon aus historischer Verantwortung heraus niemals naiv gegenüber ihren Feinden sein und Rassismus auch nicht als „normale Meinung“ missverstanden werden.

    Nach Informationen des Bündnisses plant eine engagierte Gruppe aus der Kreisstadt bereits einen Protest am Morgen des 23. Januars gegen die Veranstaltung in der Graf-Friedrich-Schule.
    Es unterstützt diesen Aufruf und fordert die Absage der Podiumsdiskussionen, wenn die Teilnahme von Andreas-Dieter Iloff nicht verhindert werden kann.